Mensch trifft digitalen Zwilling
Eine ganzheitliche Vorgehensweise führt zum Ziel
Ein Beitrag von: Ulrike Witzmann, Gründerin von The Change Journey
Kurz und bündig:
Die Veränderungen im Zuge der Digitalisierung betreffen nicht nur den Einsatz neuer Technologien und Systeme, sondern auch die Menschen. Neue Prozesse,Tätigkeitsfelder und Formen der Zusammenarbeit entstehen und Mitarbeiter sind nicht selten beunruhigt von der zunehmenden Messbarkeit und Transparenz ihrer eigenen Arbeit. Gleichzeitig steigt die Komplexität und an vielen Stellen ist mehr Eigenverantwortung gefragt. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen sich daher neuen Herausforderungen und zahlreichen Veränderungen stellen. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise kann hier zum Ziel führen.
Maschinen, Produkte und Produktionshallen koexistieren heute mit ihrem digitalen Zwilling. Doch während es Maschine und Produkt wohl kaum kümmert, dass sie jederzeit transparent im Rechenzentrum dargestellt werden, stehen Mitarbeiter vor vielen Fragen zum neuen vernetzten Arbeiten. Sorgen und Zweifel sind nicht selten. Vielleicht auch ein Grund, warum viele Digitalisierungsvorhaben noch nicht am erwünschten Ziel angekommen sind? Alles weist darauf hin, dass es neuer Vorgehensweisen bedarf, um Bedenken zu beseitigen und für Mitarbeiter einen Platz im virtuellen Zeitalter zu schaffen.
Digitalisierung ist mehr als Technologie
Vernetztes Arbeiten und eine steigende Transparenz werden als die großen Vorteile des digitalen Zeitalters propagiert. Doch während vielen Mitarbeitern die zunehmende Sammlung an Daten zur eigenen Arbeit ein gesteigertes Gefühl von Kontrolle und Überwachung vermittelt, erscheinen ihnen die Systeme und Algorithmen, die dafür zuständig sind, zeitgleich umso intransparenter und unverständlicher. Die Konfrontation mit einer Vielzahl neuer Technologien in einer erheblichen Geschwindigkeit kann daher häufig als Überforderung wahrgenommen werden, ermöglicht aber auch eine vernetzte und ganzheitliche Betrachtungsweise der Abläufe und der Kommunikation.
Trotzdem sind die Chancen der Digitalisierung– auch für Mitarbeiter – unstrittig. Wiederkehrende Abläufe werden automatisiert und zugleich entstehen neue Tätigkeitsfelder, die bisher im Unternehmensumfeld noch nicht existierten. Anstelle klassischer Stellenprofile, wie die der vermeintlich austauschbaren Produktions- und Logistikmitarbeiter, treten